Getreide und Getreidebrei aus Dinkel

Getreide zählt bereits seit der Sesshaftwerdung der Menschheit zu einem der wichtigsten Hauptnahrungsmittel. Dies liegt vor allem auch an den zahlreichen Vorteilen, die es bietet. Getreide war, im Gegensatz zu beispielsweise Fleisch, günstig und auch meist verfügbar, anders als Obst. Die Kultivierung ist ziemlich einfach und es ist im getrockneten Zustand sehr lange haltbar. Außerdem ist es nahrhaft und vielseitig einsetzbar, z.B. für Brote, Suppen oder Getreidebrei, der sogenannte Puls, den vor allem die Bewohner des antiken Roms gerne zu sich nahmen. Schon vor zweitausend Jahren bildeten sich aus Wildgräsern erste Vorformen des heutigen Getreides, z.B. Dinkel, der auch schon bei den Römern sehr beliebt war.



Anbau von Getreide und Import im antiken Rom

Getreide wurde teilweise im antiken Rom selbst angebaut, geerntet, verarbeitet und verkauft. Das umliegende Land war jedoch zu klein, um 1 Million Bürger ernähren zu können. Aus diesem Grund musste zusätzlich Getreide aus Ägypten, Nordafrika und Sizilien importiert werden.


Puls – das Grundnahrungsmittel der Römer

Im antiken Rom war ein aus Dinkel hergestellter Getreidebrei, der Puls (lateinisch „Brei“), das Grundnahrungsmittel aller Bevölkerungsschichten. Dieser hatte eine religiöse Bedeutung und wurde aus Spelt (Dinkel), Wasser, Salz, Fett und hin und wieder etwas Gemüse hergestellt. Wohlhabende Leute fügten noch Eier, Käse, Honig und gelegentlich Fleisch oder Fisch hinzu.


Ernährung der Marschrationen

Für die Marschrationen der republikanischen Armeen (bis 27 v. Chr.) hatten die leichte Beschaffbarkeit, Haltbarkeit, Transportfähigkeit und Einfachheit der Zubereitung oberste Priorität. Vor allem Getreide war zu einem Großteil enthalten. Dabei wurde insbesondere das gespelzte, noch nicht weiterverarbeitete Rohkorn mitgenommen, da das Packmaß im Vergleich zu Mehl geringer und auch die Haltbarkeit bei Feuchtigkeit besser war.

Die Soldaten nutzten eine Handmühle für die Zubereitung, um die Getreidekörner für den Brei zu mahlen. Hinzu kamen bei Marschrationen häufig nur Öl und Speck. Je nach Einsatzgebiet kamen noch Kräuter oder Gemüse hinzu. Mit der Zeit wurde das sogenannte panis militaris entwickelt, ein einfaches, schnell zubereitetes Militärbrot.

Am 10. November 2018 in: Dinkel, Ernährung, Getreide, Getreidebrei von Sarah Appel
Kommentare wurden deaktiviert.