Die Moosbeere gehört zur Gattung der Heidelbeeren, den sogenannten Vaccinium. Die Beerenfrüchte wachsen u.a. in Deutschland und anderen gemäßigten Regionen, allen voran Skandinavien und Russland. Sie wachsen z.B. im Wald, auf der Heide und ganz besonders in Mooren und anderen Feuchtgebieten. Zwischen September und Oktober erfolgt die Ernte der reifen Beeren. Dies ist allerdings sehr mühsam und zeitaufwändig, da die Ernte nur von Hand und nicht wie bei die Cranberry, mit Hilfe von Maschinen erfolgen kann. Darin sowie in dem höheren Wirkstoffgehalt liegt der höhere Preis für Moosbeeren begründet.
Aufgrund des hohen Vitamin C-Gehalts haben sie einen sehr sauren bis bitteren Geschmack. Aus Moosbeeren hergestellter Saft ist wegen dieser Säure sehr lange haltbar und konserviert sich quasi selbst. Sie enthalten neben reichlich Vitamin C außerdem reichlich Anthocyane. Dabei handelt es sich um die blau-violetten Farbstoffe, die besonders für die Gesundheit eine wichtige Rolle spielen.
Weitere positive Inhaltsstoffe sind Mineralstoffe, Proanthocyanidinen, Pektin und organische Säuren, besonders Zitronensäure, Chlorogensäure sowie Benzoesäure.
Es gibt verschiedene Gattungen der Moosbeere:
Die Moosbeeren (Vaccinium oxycoccus) werden fälschlicherweise häufig mit Cranberrys (Vaccinium macrocarpon) gleichgesetzt. Dies liegt vor allem daran, da kein englisches Wort für die Moosbeeren existiert und diese daher mit „Cranberry“ übersetzt werden. Die beiden Beeren können durch sogenannte „Fingerprints“ eindeutig unterschieden werden. Hierfür erfolgt eine Analyse der Proanthocyanidine die zeigt, dass in Cranberrys hauptsächlich Epicatechin sowie Procyanidin A2 zu finden ist, in Moosbeeren hingegen Catechin und ein weiteres A-Typ-Dimer.
In der medizinischen Fachwelt werden die Moosbeeren vor allem für ihren ernährungsphysiologischen Gesundheitsnutzen in vielen Bereichen geschätzt. Die stark antioxidativen sekundären Pflanzenstoffe bewirken eine Verstärkung der Schutzfunktion von den antioxidativen Vitaminen, wodurch die Leistungsfähigkeit des Immunsystems gesteigert wird. Besonders die Harnwege profitieren vom Verzehr der Moosbeere, da sie eine entzündungshemmende sowie antibakterielle Wirkung besitzt.
Tamara Lebedewa, eine Forscherin aus Russland, führte Untersuchungen im Labor bzgl. der Wirkung von Moosbeerensaft auf Mikroorganismen durch. Es stellte sich heraus, dass sogar hartnäckige Erreger wie Trichomonaden binnen weniger Sekunden abgetötet werden. Bei Studien der Carstens-Stiftung wurde außerdem herausgefunden, dass der Extrakt des Saftes dabei helfen kann, das Anheften von Bakterien an Lungenzellen zu unterbinden.